Er war einmal DAS Symbol für Luxus und Reichtum, welches aus dem Orient nach Europa importiert wurde. In der Renaissance war der Stoff grade in Italiens Königshäusern sehr beliebt und galt als Statussymbol. Wie die Überschrift schon sagt – es geht um Samt. Obwohl der Stoff ein leicht angestaubtes Image hat, welches nicht auf den ersten Blick zum modernen, cleanen Wohnstil zu passen scheint, trifft man immer häufiger auf Samt. Bereits vorheriges Jahr wurde der Stoff wieder auf den Laufstegen der Modemetropolen präsentiert, bei namenhaften Häusern wie Chloé, Balmain oder Saint Laurant. Nun hat Samt seinen Weg zurück in die Einrichtungsszene gefunden, wie aufmerksame Beobachter schon auf diversen Designmessen beobachten konnten.
Der Grund? Der Cocooning Tren, welchen wir bereits hier am Beispiel von COR erklärt haben. Cocooning ist die Beschreibung dafür, dass man seine eigenen Wohnräume wieder häufiger nutzt und die dortige Privatsphäre und Entschleunigung dem schnellebigen Dasein unserer medialen Welt vorzieht. Samt unterstützt diesen Trend insofern, als dass der Stoff urgemütlich ist und mit bequemen Polstermöbeln in Verbindung gebracht wird.
Das verstaubte Image des Stoffes ist vermutlich nicht so einfach wegzudenken, doch neu kombiniert mit Skandi Schick oder industriellen Einflüssen wirkt Samt alles andere als altbacken. Dabei ist der Stoff sehr vielseitig: während dunkle, kräftige Farben eindrucksvoll wirken, zaubern helle Pastelltöne eine zarte Leichtigkeit in den Wohnraum. Samt wird hauptsächlich bei Polstermöbeln wie Sesseln oder Sofas genutzt, welche sofort zum Kuscheln einladen.
Aber – aller Anfang ist schwer. Wer nicht direkt in ein massives Möbelstück im trendigen Stoff investieren möchte, kann probehalber mit Kissen aus Samt einen ersten Versuch wagen. Und wer weiß, vielleicht begleitet uns der Trend ja ein paar Jahre, sodass die samtenen Sitzgelegenheiten irgendwann ein ganz neues Image erlangen.
