Die Elbphilharmonie Hamburg – ein umstrittenes Wahrzeichen mit hanseatischem Charme

Ein Meisterwerk der Ingenieurskunst – so steht sie da, das neue Wahrzeichen Hamburgs. Als könne sie kein Wässerchen trüben reckt die Elbphilharmonie ihre Krone in den Himmel, viel diskutiert und doch sehnlichst erwartet. Mit ihren 3.100 m² Grundfläche und rund 1.100 Fensterelementen hält sie Orkanböen und den stärksten Regenfällen statt, bietet Raum für Hotel, Luxuswohnungen und wohl das wichtigste: einen einzigartigen Konzertsaal.

Nach jahrelangem Warten, horrenden Ausgaben und viel Spannung wurde die Elbphilharmonie – auch liebevoll „Elphi“ genannt – am 04. November 2016 endlich eröffnet und regelrecht gestürmt. Für das Jahr 2017 sind bereits alle Konzerte und Veranstaltungen ausverkauft, denn jeder möchte das fertiggestellte Bauwerk betrachten, erkunden und bestaunen. Nicht nur für die Hamburger selbst, die Inverstoren oder die Musik- und Architekturliebhaber ist das Bauwerk anziehend, auch Touristen aus aller Welt werden in den Bann gezogen.

© Kai-Uwe Gundlach

Architektonisch gesehen ist die Elbphilharmonie schon jetzt gleichauf mit der Sydney Opera, dem Eifelturm oder dem Empire State Building. Doch was macht sie so einzigartig? Die kiemenförmigen Luken von Foyer und Hotel  bilden gemeinsam mit hufeisenförmigen Ausschnitten für die Balkone an der Westspitze ein Bild, was so noch nicht da gewesen ist. Damit sich das Gebäude bei starker Sonneneinstrahlung nicht zu sehr aufheizt, wurd die gesamte Fassade mit reflektierenden Punkten bedruckt. Mal passt sie sich an das graue Hamburger Wetter an, dann strahlt sie wieder im Sonnenlicht. Das gläserne Wellendach stützt sich dabei auf den steinernen Sockel eines alten Kaispeichers – in der Elbphilharmonie wurden demnach Tradition und Innovation wirkungsvoll vereint. Der Anspruch an eine einzigartige Qualität ging bei finanziellem Irrtum und dem Verlust von Zeit und Geld nie verloren – schließlich war der Plan, eines der Top-Ten Konzerthäuser weltweit zu werden.

© Kai-Uwe Gundlach

Die hanseatische und futuristische Architektur macht sich auch im Innern des Gebäudes bemerkbar – spätestenz im Konzertsaal selbst staunt man über die faszinierende Kombination aus magischen und authentischen Elementen. Wo Schlichtheit auf Komplexität trifft und ein staunendes Schweigen ausbricht kann man nur eins sagen – der Plan, die Menschen in seinen Bann zu ziehen, ist tatsächlich aufgegangen. Um alle Umweltgeräusche auszublenden, wurde der Konzertsaal als Raum im Raum angelegt und komplett schallisoliert. Dafür sorgen die 10.000 unterschiedlich gefrästen Gipsfaserplatten, bestehend aus konkaven und konvexen Formen und Flächen. Wenn jeder Platz besetzt ist, senkt sich der Saal durch das Gerüst aus 362 Stahlfedern um ca. 1,5 cm ab. Das Versprechen einer grandiosen Akustik, egal von welchem Platz aus, ist ebenfalls gelungen. In beeindruckenden Rangkaskaden sitzen die 2.100 Besucher nie mehr als 30 Meter vom Dirigenten entfernd. Das Raumkonzept mit ausnahmslos guter Sicht ist inspiriert durch moderne Fußballstadien oder auch vom Shakespear’schen Rundtheater. Dabei zieht sich die Wellenform von Außen nach Innen durch das gesamte Gebäude.

Die Elbphilharmonie ist ein einzigartiges High-Tech Gebäude, das neueste Techologien, innovative Designs und Tradition in sich vereint. Ein westlicher Bau, der von Offenheit und Internationalität zeugt und somit tausende begeistert.

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