Portrait: Charles & Ray Eames

Die bekannten Designklassiker Eames Plastic Sidechair, den Lounge Chair oder den Eames Elephant kennt vermutlich jeder, der sich auch nur ein wenig mit hochwertigem Interieur beschäftigt. Doch wer steckt eigentlich hinter diesem zeitlosen, funktionalen und bekannten Design?

Charles & Ray Eames
Photo by vitra.

Die bekannten Designklassiker Eames Plastic Sidechair, den Lounge Chair oder den Eames Elephant  kennt vermutlich jeder, der sich auch nur ein wenig mit hochwertigem Interieur beschäftigt. Doch wer steckt eigentlich hinter diesem zeitlosen, funktionalen und bekannten Design?

Charles Ormand Eames wurde 1907 in Saint Louis, Missouri geboren, studierte Architektur und eröffnete im Laufe seiner Karriere mehrere Architekturbüros und -studios. 1940 gewann er (gemeinsam mit Eero Saarinen) den ersten Preis beim Wettbewerb „Organic Design in Home Furnishings“ (Organisches Design für Wohnraumausstattung) des Museum of Modern Art in New York und leitete die Abteilung für Industriedesign an der Cranbrook Academy of Art. Ray Eames, eigentlich Bernice Alexandra Kaiser, wurde 1912 in Sacramento, Kalifornien geboren († 1988). Sie studierte Malerei an diversen Hochschulen, nahm an Kunstausstellungen teil und heiratete 1941 dann Charles Eames.

1941-43 entwarf das Ehepaar zunächst Tragen und Beinschienen aus verformten Schichtholz, welche drei Jahre später im Museum of Modern Art in New York ausgestellt wurden. Dabei stand die Suche nach einer an die Anatomie des Menschen angepasste Möbelform im Vordergrund. Gleichzeitig sollte die preiswerte industrielle Herstellung in hohen Stückzahlen und ein hoher Sitzkomfort ohne aufwändige Polsterung erreicht werden. So begann erstmals die Herstellung der Eames-Möbel durch die Firma Herman Miller in Michigan.

Eames ElephantPlywood ChairLounge-Chair

           Eames Elephant                               Lounge Chair & Ottoman                            Plywood Chair

Mit ihren funktionalen und doch spannenden Entwürfen erreichten die beiden einen hohen Bekanntheitsgrad in Interieur Kreisen, trugen wesentlich zur Entwicklung des US-amerikanischen Nachkriegsdesigns bei und bauten nach zahlreichen erfolgreichen Wettbewerben schließlich 1949 ihr „Eames House“: ein gradliniger Bau, der von einer Stahlkonstruktion getragen wurde und große Glasflächen in der Fassade hatte – geeignet sowohl zum Wohnen, als auch Arbeiten. Neben dem großen Erfolg ihrer Möbel, fasste das Ehepaar auch in der Fotografie und der Filmindustrie Fuß und prägte viele Weltausstellungen wie den IBM Pavillon in New York oder die „Qu‘ est-ce que le design“ des Musée des Arts Décoratifs in Paris mit ihren beeindruckenden Ideen.

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Das Eames House, gebaut im Rahmen des Case-Study-Houses-Programms für Arts & Architecture 1949

1957 begann die Zusammenarbeit von Charles & Ray Eames mit Vitra, die das Unternehmen nachhaltig geprägt habe. „Vielmehr bestimmen sie mit ihrem Designverständnis die Werte und die Ausrichtung des Unternehmens in entscheidender Weise und bis heute“, heißt es offiziell von Vitra.
Bis Mitte der 1980er-Jahre wurden die Entwürfe in hohen Stückzahlen von der Firma Herman Miller und Vitra hergestellt. Die Produktion wurde, nach Charles Eames Tod 1978, ab den späten 1990er-Jahren von Vitra wieder aufgenommen, jedoch mit einigen Änderungen in Struktur und Materialien der einzelnen Stücke. Auch Herman Miller aus den USA bringt die Eames Mouled Fiberglass Chairs seit März 2014 wieder auf den Markt.

Das Designer-Duo hat sich durch die kreativen und vielfältigen Produkte in die Herzen der Interieur-Liebhaber geschlichen und so leben ihre Entwürfe noch lange über den Tod hinaus in unseren Köpfen und Wohnräumen weiter.

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