Weltkulturerbe: die Werke von Le Corbusier

Die UNESCO-Liste der schützenswertesten Objekte ist neuerdings um ganze 17 Bauten reicher. Der Gemeinschaftsanstrag von sieben UNESCO-Mitgliedsstaaten wurde am 18. Juli 2016 zu beschlossener Sache, die das Lebenswerk des Architekten Charles-Edouard Jeanneret, auch bekannt als ‚Le Corbusier‘, ehrt.

Zehn der 17 Bauten befinden sich in Frankreich, zwei in seinem Heimatland der Schweiz, zwei in Deutschland, weitere in Tokio, Indien und Argentinien. . Mit dabei sind unter anderem die Kapelle von Ronchamp (1959), benachbarte Einfamilienhäuser aus dem Jahre 1923 im wohlhabenden Pariser Stadtteil Autenil, sowie zwei Villen in der Stuttgarter Modellsiedlung Weissenhof. Die Siedlung ist ein Projekt des Deutschen Werkbundes, der erstmals „Neues Bauen“ unter Mies van der Rohes versammelte. Inzwischen gilt die Siedlung als „International Style“. Die Weissenhof-Villen sind nun bereits Deutschlands 41. Weltkulturerbe-Eintrag.

„Gemeinsam mit weiteren Architekle-corbusier-540x304ten hat Le Corbusier die Architektur der Moderne seinerzeit neu definiert“, so Hartwig Lüdtke, Vizepräsident der Deutschen UNESCO-Kommission. „Seine nun zum Erbe der gesamten Menschheit gehörenden Werke verkörpern typologisch den radikalen Bruch mit vormals verwendeten Stilen, Designs, Methoden, Technologien und Bautechniken. Sie stehen symbolisch für die damalige Erfindung einer neuen Architektursprache auf globaler Ebene.“

In den 1920er Jahren bereicherte Le Corbusier die Architekturszene mit fünf Punkten zu einer „neuen“ Architektur:
Die Stützen – bezeichnen die konsequente Trennung von tragenden und nicht tragenden, raumabschließenden Elementen. Der Dachgarten – durch die Verwendung von Flachdächern entstand ein weiteres Geschoss, welches oftmals als Dachgarten genutzt wurde und somit in den warmen Monaten zusätzliche Wohnfläche bot. Die freie Grundrissgestaltung – durch den Einsatz der Stützen (s.o.) war man weniger auf tragende Wände angewiesen und so flexibler in der Grundrissgestaltung. Das Langfenster – durch breitere Fenster entstand eine bessere und gleichmäßigere Belichtung. Die freie Fassadengestaltung – aufgrund der o.g. Punkte ist die Fassadengestaltung unabhängig von der horizontalen, inneren Einteilung.

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