Klassiker: der „3107“ by Arne Jacobsen

Der 3107 von Fritz Hansen ist wohl einer der größten Designklassiger der Möbelbranche. Doch was genau macht ihn so besonders?

Der Stuhl 3107, oder auch „7er“, wie er von vielen genannt wird, ist wohl einer der größten Klassiker des Möbeldesigns. Als Arne Jacobsen 1952 den ersten Entwurf des einzigartigen Sitzmöbels vorlegte, waren viele erstmal skeptisch. Das gebogene Holz, der schmale Hals als Sollbruchstelle und dünne Stahlrohr-Beine mit nur 14 Millimeter Durchmesser ließen nichts Gutes erahnen. Und doch hat sich der Stuhl durch seine individuelle Form und die handwerklich meisterhafte Produktion zum echten Design-Liebling gemausert, der Anfang des Jahres in Form einer zeitlich limitierten Sonderausführung einen neuen Anstrich bekommen hat.

Die inspiration der limitierten Auflage stammt aus Japan. Wenn dort die zahlreichen Kirschblütenbäume blühen, verwandeln sie das Land in ein rosarotes Farbenmeer. Es liegt nahe, dass die Farbwahl des Fritz Hansens Choice 2017 also auf ein dunkelrotes Merlot und ein zartes Pastellrosa fiel. Die farbige Sitzschale wird kombiniert mit rosé-goldfarbenen Beinen und erweckt dabei tatsächlich den Eindruck japanischer Kirschblüten.

Die Zusammenarbeit von Architekt Arne Jacobsen und dem Möbelhersteller Fritz Hansen begann bereits 1952, als Jacobsen für eine von ihm geplante Kantine auch gleich noch die passenden Stühle entwarf. Das gewagte Design fand jedoch anfangs keinen Anklang, bis Fritz Hansen schließlich die Fertigung der Stühle übernahm. Unter der Bezeichnung Ameise wurde der Stuhl aus formverleimten Schichtholz bekannt und ist heute das meistverkaufte Produkt Fritz Hansens. Für besondere Stabilität sorgen hier nicht nur die neun verschiedenen Holzschichten, sondern auch die mittig eingesetzte Lage Canvas. Der 3107 geht während der Produktion durch mindestens 22 Hände und ist damit ein Beispiel exzellenter Handwerkskunst.

Inzwischen gibt es eine ganze 7er-Serie – vom Kinder- oder Drehstuhl bis hin zum Barhocker ist der Klassiker in beinah jeder erdenklichen Version zu finden. Durch viele verschiedene Variationen in Deckfurnier, Lackfarbe, Gestell und Armlehnen können sich Kunden den Stuhl individuell zusammenstellen – so entsteht eine unfassbare Wandelbarkeit und Vielfältigkeit. Spannend bleibt der Klassiker auf jeden Fall, sei es durch das aufregend unaufgeregte Design oder die limitierten Sonderauflagen des dänischen Möbelherstellers.

 

 

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