Heimtextilien – was steckt drin?

„Was steckt drin?“ – eine Frage, die sich vermutlich die wenigsten beim Kauf eines Sofas, gepolsterten Stuhls oder Vorhangs gefragt haben. Und doch umgeben uns täglich die unterschiedlichsten Materialien, die mehr oder weniger Pflege bedürfen.

„Was steckt drin?“ – eine Frage, die sich vermutlich die wenigsten beim Kauf eines Sofas, gepolsterten Stuhls oder Vorhangs gefragt haben. Und doch umgeben uns täglich die unterschiedlichsten Materialien, die mehr oder weniger Pflege bedürfen. Neben den oben genannten Heimtextilien gibt es noch Teppiche, Kissen und Decken, Bettwäsche, Handtücher und vieles mehr. Wir beleuchten heute einmal die wichtigsten Dinge, die man in Puncto Heimtextilien auf dem Schirm haben sollte.

Was gibt es überhaupt für Fasern?

Grundsätzlich unterscheidet man bei Fasern zwischen natürlichen und chemischen Fasern. Diese kann man wiederum in Untergruppen aufteilen.

Zu den natürlichen Fasern zählen beispielsweise:
Pflanzliche Fasern, also Baumwolle, Leinen oder Hartfasern wie z. B. Kokos
Tierische Fasern, z. B. Seide, Mohair, Schafwolle und Kaschmir

Auch die chemischen Fasern kann man wieder in zwei Gruppen teilen:
Zellulose Fasern wie Viskose, Modal oder Lyocell (Tencel)
Synthetische Fasern, z. B. Polyamid (PA), Polyacryl, Polyester (PE)

Jede Faser, die in unseren Textilien genutzt wird, hat unterschiedliche Eigenschaften. Bei einem Kauf sollte man sich vor allem über die Strapaziereigenschaften Gedanken machen. Hierzu zählen beispielsweise:

  • Abriebfestigkeit oder Scheuerfestigkeit
  • Reißfestigkeit (Materialien, Webarten, Stoffdichte und Art der Garne
  • Elastizität (Zeichen von schlechter Elastizität sind unter anderem Knitterbildung, Sitzbeulen, Druckstellen oder Laufstraßen bei Teppichböden)
  • Licht- und Farbechtheit
  • Anschmutzbarkeit
  • Waschbarkeit

Manche Fasern haben bessere, andere eher schlechtere Strapaziereigenschaften. Zu den am häufigsten genutzten Fasern in der Textilindustrie für Möbel gehören neben Baumwolle und Schurwolle auch Kunstfasern wie Polyamid. Durch ihre unterschiedlichen Eigenschaften eignen sich einige Stoffe besser als andere für bestimmte Produktgruppen. Um ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen, haben wir die wichtigsten Punkte aufgelistet.

Baumwolle
Baumwolle gewinnt man aus den Samenhaaren der Baumwollpflanze. Diese gedeihen in Ländern mit subtropischem Klima wie beispielsweise den USA, Ägypten oder Indien und ist der wohl bedeutendste textile Rohstoff weltweit. Dabei gilt sie durch ihre Weichheit und hohe Saugfähigkeit als sehr hautsympathisch. Durch ihre Eigenschaften kann die Faser hohen Temperaturen ausgesetzt und somit hygienisch ausgespült werden. Durch die hohe Saugkraft eignet sich Baumwolle hervorragend für knallige Farben und ist dabei vergleichsweise preiswert.

Schurwolle
„Reine Schurwolle“ steht für Wolle, die unmittelbar vom Tier stammt. Im Gegensatz dazu stehen Recyclingprodukte, wie beispielsweise Reißwolle, die aus sogenannten Alttextilien hergestellt werden. Schurwolle wird vorzugsweise für Wohndecken genutzt, da sie durch Lufteinschlüsse ein hohes Wärmerückhaltevermögen hat. Durch die hohe Dehnbarkeit ist Schurwolle auch eine beliebte Faser für Polstermöbel, da sich hier keine Sitzspiegel oder ähnliches bilden.

Polyamid
Polyamidfasern sind besonders reiß- und scheuerfest, elastistisch und pflegeleicht. Die älteste der textilen Kunstfasern ist leicht, anschmiegsam und dabei atmungsaktiv und werden daher vorzugsweise bei Sportbekleidung eingesetzt. Als Heimtextilien findet man Polyamid vorrangig in Bodenbelägen und Bezugsstoffen wieder.

Oft werden Mischungen aus Natur- und Kunstfasern hergestellt um die jeweiligen positiven Eigenschaften miteinander zu verbinden. Die richtige Behandlung wird auf Textilkennzeichnungen und Pflegebehandlungen erklärt und erleichtert beim Kauf von Heimtextilien den Überblick über die Strapaziereigenschaften und den damit verbundenen Arbeitsaufwand.

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