Die neusten Möbeltrends von der imm cologne 2020

Wo zeigen sich die Einrichtungstrends von morgen als Erstes? Auf der imm cologne. In Köln trifft sich im Januar die gesamte Interior Design Branche, um Neuheiten aus der ganzen Welt vorzustellen, zu entdecken und die entscheidenden Trends für morgen zu erleben. Die internationale Einrichtungsmesse ist ein klarer Pflichttermin: Eine Woche lang schlägt hier das Herz von Interior-Begeisterten und das war auch 2020 wieder deutlich zu spüren. Highlights gab es wieder viele, drei sind uns aber besonders im Hinterkopf geblieben.

Farbe soweit das Auge reicht

In den letzten Jahren lagen vor allem gedeckte Farben wie weiß, beige und grau im Trend. Wie mit der Wahl der Pantone-Farbe des Jahres 2020 „Klassik blau“ setzt auch die Einrichtungsbranche eindeutig auf starke Farben und bunte Farbkonzepte. Möbel und Wohn-Accessoires in hellblau, türkis und petrol sind absolut beliebt. Aber auch andere Töne sind angesagt – gelb, rot und grün – Hauptsache nicht langweilig.

Das Daybed Charpai von der Designerin Hanne Willmann ist ein minimalistisches Interior-Highlight, multifunktional und von klarer Modernität. Copyright: Schönbuch

Aber auch die Einfarbigkeit wird zunehmend zugunsten von Mustern aufgegeben. Ganz besonders ist uns das Sofa „Vlinder“, dass Hella Jongerius für Vitra entworfen hat, ins Auge gestochen. „Vlinder“ verbindet die archetypische Form eines komfortablen Sofas mit einem exakt für dessen Form gestalteten Stoffüberwurf. Der Bezugsstoff trägt unverkennbar Jongerius’ Handschrift: Acht Farben mit Garnen in zwei verschiedenen Stärken bilden die verschiedenen Ebenen für sieben unterschiedliche Jacquard- Bindungen.

Bei der Entwicklung von „Vlinder“ hat Hella Jongerius ihre Erfahrung als Art Director für Farben und Materialien bei Vitra mit ihrem umfassenden Wissen über Webtechniken kombiniert. Copyright: real communications

Effiziente Möbel für kleinen Raum

Neben den vielen neuen Farben sind auch effiziente und praktische Möbel für kleine Wohnräume gefragt, denn steigende Mieten werden den Bedarf nach smarten Lösungen weiter vorantreiben. Wenn der Wohnraum begrenzt ist, dann könnte zukünftig die Höhe der Räume genutzt werden. Das dachten sich auch die drei Gründer des Darmstädter Start-up Floating Office und setzt jetzt mit „Nolex“ auf vertikale Möbelmontage und präsentierten damit eine Innovation bei der imm cologne.

Bei Floating Office können ungenutzte Möbel unter der Decke verschwinden und wertvoller Freiraum wird gewonnen. Copyright: real communications

Der Clou besteht darin, dass die Möbel mit Seilen an der Decke befestigt sind und dank einer motorisierten Aufhängung per Smartphone innerhalb weniger Sekunden unter die Decke gehoben werden können, sodass der darunterliegende Raum anderweitig genutzt werden kann. „Nolex“ ist so konstruiert, dass der Tisch möglichst einfach zu montieren und zu nutzen ist und selbst einen Großteil der Aufgaben dem Nutzer abnimmt. So ist die Stabilität nicht direkt von der Montage abhängig, sondern von der Verspannung der diagonalen Verstrebungen. Diese werden durch das technische System, welches komplett im Inneren des Tisches verbaut wurde, eingezogen und passend verspannt.

Die Verschmelzung von drinnen und draußen

Ein weiterer Trend, der sich auf der Messe widergespiegelt hat, ist die Verschmelzung von innen und außen. Ganz deutlich war es bei „Das Haus“ zu sehen. Das spanische Design-Team Mut Design gab ihrem Entwurf von zukünftigem Leben den Titel „A la Fresca!“. „Das Haus“ erinnerte an einen klassischen Pavillon: aus Kreis und Quadrat zusammengefügt, minimalistisch möbliert, nach allen Seiten offen. Die moderne Architektur versuchte so nicht nur die Übergänge von innen und außen als fließend zu inszenieren, sie schaffte auch fluide, multifunktionale Räume, in denen Möbel ganz unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten übernehmen und Zonen schaffen.

„A la Fresca“ – raus in die Frische vor der Tür – nennen Mut Design ihre Interpretation der begehbaren Wohnraum-Simulation „Das Haus“ der imm cologne.
Copyright: Koelnmesse / imm cologne / Thomas Klerx

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