2015 brachte Walter Knoll anlässlich des 150 jährigen Jubiläums eine Classic Edition auf den Markt, bestehend aus „Klassikern, die Möbelgeschichte erzählen“ – alten Lieblingsstücken und Neuauflagen, wieder entdeckt und neu interpretiert. Die Kollektion besteht aus acht Sitzmöbeln, die durch den jeweiligen Zeitgeist geprägt wurden und somit ein Stück Vergangenheit, kombiniert mit zeitloser Schönheit ausstrahlen.
Die Geschichte Walter Knolls begann 1865 mit dem Ledergeschäft Wilhelm Knolls (1839 – 1907) in Stuttgart. Nach Wilhelms Tod übernahmen seine Söhne Willy und Walter Knoll das Unternehmen und starteten die Produktion von Sitzmöbeln. Von 1925 bis 1929 baute Walter Knoll seine eigene Firma, Walter Knoll AG & Co. KG, auf. Die Produkte seiner Möbellinie „Prodomo“ galten damals als erste Polstermöbel der Geschichte. Seitdem führte er das Unternehmen durch Höhen und Tiefen und verlor dabei nie den Sinn für Design, Funktionalität und Qualität. Seit 1993 ist das Unternehmen im Besitz der renommierten Familie Benz und wird von Markus Benz geführt. Unter dessen Leitung wurden in den letzten Jahren weitere Produktionsstandorte und Showrooms eröffnet.
Die Classic Edition:
- 1949 Vostra
- 1956 Votteler Chair
- 1956 369
- 1957 375
- 1962 Haussmann 310
- 1967 FK
- 1972 Fabricius
- 1975 Berlin Chair
Unsere persönlichen Favoriten:
Vostra, 1949: Design by Walter Knoll Team
Der Sessel zeugte in den 50er Jahren erstmals von Mut zu legeren Sesseln. Heute steht er für den modernen Lifestyle, der zeitlose Qualität guten Designs ins Vorderlicht rückt.
Votteler Chair, 1956: Design by Arno Votteler
Der Klassiker der Mid-Century Moderne ist ein Lese- und Ruhesessel, der skandinavische Sachlichkeit mit Innovation kombiniert. Gemütliche Polsterung trifft hier auf ein filigranes Stahlrohrgestell.
Haussmann 310, 1962: Design by Trix und Robert Haussmann
Die Schweizer Designer kombinierten hier im Rahmen der Swiss Design Collection hochwertige Klassik mit schlichtem Design, traditionelle Polstertechnik des Kapitonierens (Knopfsteppung) mit einem filigranen Fußgestell als Hommage an das Bauhaus. Der Clubsessel steht für handwerkliche Qualität und Moderne.
FK, 1967: Design by Jorgen Kastholm und Preben Fabricus
Der Schalensessel mit dem dreistrahligen Kreuzfuß strahlt gleichzeitig Leichtigkeit und Volumen aus – er vereint unikate Form, klare Konturen und einmalige Linienführung miteinander. Dafür wurde er 1969 mit dem ersten Bundespreis für „Gute Form“ ausgezeichnet und zählt seither als Ikone minimalistischen Designs.
In vielen Bereichen der Design Szene ist die „Neuauflage“ von Möbeln heutzutage zur Normalität geworden, ob nun neue Innovationen fehlen, sich nicht durchsetzen oder aber der Zeitgeist zurück zu traditionellen und zeitlosen Entwürfen strebt, bleibt dabei offen. Fakt ist, dass klassische Modelle, wie die der Classic Edition, immer noch funktionieren und somit weiterhin in unseren Köpfen verankert sind.